Drei Tage Theater, Filme, Lesungen, Vorträge und Interviews
FREITAG, 10.10.25
16.00 – 23.00 Uhr
Verschiedene Hesselbach-Episoden im „Fernsehzimmer“ im Untergeschoss des Theaters Altes Hallenbad
Während des gesamten Festivals kann man sich in dem extra eingerichteten „Fernsehzimmer“ im Untergeschoss des Theaters Altes Hallenbad verschiedene Episoden der Hesselbach-Serie und Raritäten anschauen. Begrenztes Platzangebot.
17.30 Uhr
Eröffnung der begleitenden Ausstellung „EI KALL!“ im Wetterau-Museum
(Haagstr.16, 61169 Friedberg, gegenüber Theater Altes Hallenbad). Grußworte: Bürgermeister Kjetil Dahlhaus, Kurator Dr. Kai Knörr und Museumsleiter Johannes Kögler.
Sonderöffnungszeiten während des Festivals: Freitag 17.30 – 19.30 Uhr, Samstag/ Sonntag 10.00 – 19.30 Uhr. Die Ausstellung läuft bis zum 23.11.2025. Der Eintritt für den Museumsbesuch ist im Festival-Ticket inkludiert. Weitere Infos: www.wetterau-museum.de
Der Medienwissenschaftler und Hesselbach-Experte Dr. Kai Knörr (Potsdam) stellt Exponate seiner umfassenden Sammlung zu Wolf Schmidt und den Hesselbachs in Zusammenarbeit mit dem Wetterau-Museum aus. Plakate, Fotos, Requisiten, der Anzug und das Toupet von Babba Hesselbach sind nur einige der Highlights.
19.30 – 22.00 Uhr (Einlass: 19.00 Uhr)
Eröffnung des Festivals im Theater Altes Hallenbad
Mit Rainer Götze (Vorsitzender des Vereins Theater Altes Hallenbad), Jo van Nelsen (Künstlerische Leitung Festival), Dr. Kai Knörr (wissenschaftliche Begleitung Festival) und Michaela van Blericq (Organisation Festival).
Im Anschluss:
Theatervorführung: „KALLMEIDROBBE – Episoden aus dem Hause Hesselbach“
Mit Doris Enders, Daniela Vollhardt, Mathias Scherer, Thomas Steinkopff, Esther Garcia (Kellertheater Frankfurt)
Am 17.9.1949 gingen die Hesselbachs zum ersten Mal im Radio auf Sendung. Bald darauf veröffentlichte Schmidt einzelne dieser Episoden auch in Buchform, die sich später auch im Fernsehen wiederfanden. Das Kellertheater Frankfurt widmet sich seit vielen Jahren Wolf Schmidts Werk und zeigt als Auftakt seine höchst vergnügliche Theater-Bearbeitung folgender Episoden: Das Techtelmechtel, Allergia Maritalis, Der Wahrsager, Die Simulantin/ Telefonitis. (www.kellertheater-frankfurt.de)
22.30 – 23.30 Uhr (Einlass 22.15 Uhr)
Filmvorführung: „Die Firma Hesselbach: Das Dokument“ (1960) – Einführung: Dr. Kai Knörr
Am 22.01.1960 flimmerte die erste Fernsehfolge der Hesselbachs auf dem einzigen Programm des deutschen Fernsehens mit einer Sehbeteiligung von 80%! Die Suche um einen verlorengegangen Vertrag präsentiert die gesamte Belegschaft der Firma Hesselbach, hier noch mit Käte Jaenicke als Chefsekretärin Sauerberg, und erstmals Liesel Christ in der Rolle der Mamma. Kai Knörr erzählt vorab spannende Details der Produktion.
SAMSTAG, 11.10.25
9.30 – 23.00 Uhr
Verschiedene Hesselbach-Episoden im „Fernsehzimmer“ (siehe Tag 1)
10.00 – 19.30 Uhr
Ausstellung „EI KALL!“ im Wetterau-Museum (siehe Tag 1)
10.15 – 12.15 Uhr (Einlass 9.55 Uhr)
Filmvorführung: „Babba Hesselbach“ (1981)
In dieser vier Jahre nach dem Tod von Wolf Schmidt gedrehten Doku erinnern sich viele ZeitzeugInnen und frühe WegbegleiterInnen (u.a. aus Friedberg) an den Privatmann und Fernsehstar Wolf Schmidt.
Im Anschluss:
Talkrunde: „Der Mann hinter Babba Hesselbach – Wolf Schmidt privat“
Mit Andreas Mehling (Neffe von Wolf Schmidt), Jo van Nelsen und Dr. Kai Knörr.
Im Friedberger Geburtshaus von Wolf Schmidt wohnt heute sein Neffe Andreas Mehling. Er weiß viel zu berichten über seinen berühmten Onkel, der im Privatleben so ganz anders war als der „Babba“. Jo van Nelsen und Kai Knörr ergänzen diese Erinnerungen mit Detailwissen zur Biographie Wolf Schmidts und nehmen Fragen aus dem Publikum entgegen.
13.00 – 14.00 Uhr (Einlass 12.40 Uhr)
Filmvorführung: „Die Firma Hesselbach: Der schwarze Freitag“ (1960) – Einführung: Dr. Kai Knörr
Die achte Episode der „Firma Hesselbach“ besticht durch ihren Wortwitz und von Willy Czernik brillant durchkomponierte pantomimische Szenen, in der Babba Hesselbach diverse Hürden nehmen muss bis er eine wichtige Rede halten kann.
14.45 – 16.00 Uhr (Einlass 14.30 Uhr)
Vortrag: „Die Kunst des Babba Hesselbach. Zur Dramaturgie einer populären Fernsehserie“
Von und mit Prof. Dr. Helmut Schmiedt
Der Germanist und Literaturwissenschaftler der Universität Koblenz würdigt die künstlerische Leistung Wolf Schmidts, in dem er einige häufig wiederkehrende Modelle und Verfahrensweisen seiner Dramaturgie beleuchtet und damit spannende Einblicke in die Inhalte und Strukturen der ‘Hesselbach’-Episoden gibt. Im Anschluss werden gerne Fragen des Publikums beantwortet.
16.20 – 17.20 Uhr (Einlass: 16.00 Uhr)
Vortrag: „Von Friedberg nach Hollywood – Wolf Schmidts Kinofilme“
Von und mit Dr. Kai Knörr
Nur wenigen ist bekannt, dass Wolf Schmidt 5 Kinofilme zwischen 1954 und 1957 drehte, die zum Teil sehr erfolgreich in den deutschen Kinos liefen. Der Medienwissenschaftler Dr. Kai Knörr (Universität Potsdam) gibt Einblicke in dieses Schaffen mit zahlreichen Filmbeispielen und interessanten Details zu den Produktionen.
17.30 – 19.15 Uhr (Einlass 17.20 Uhr)
Filmvorführung: „Ein Porträt entsteht“ (Kurzdoku, 1957) und „Das Horoskop der Familie Hesselbach“ (Kinofilm, 1955/56) – Einführung: Dr. Kai Knörr
Zwei wirkliche Raritäten aus Schmidts Filmwerk sind hier zu bewundern: Im ersten schaut Schmidt seinem Freund, dem Maler Hans Jürgen Kallmann, bei der Arbeit an einem Portrait über die Schulter. Modelle sind dabei Schmidts Nichte Angelika und die junge Schauspielerin Sibylle Schindler (aka Frl. Pinella). Der Film wurde uns freundlicherweise von Wolf Schmidts Sohn Michael zur Verfügung gestellt. Im Anschluss wird zum ersten Mal seit 70 Jahren eine kommentierte Rekonstruktion des dritten Hesselbach-Kinofilms „Das Horoskop der Familie Hesselbach“ zu sehen sein. Mit Else Knott als Mamma, Wolf Schmidt als Babba, Joost Siedhoff als Sohn und Irene Marhold als Tochter. In weiteren Rollen: Lia Wöhr, Sophie Cossäus, Sofie Engelke.
20.00 – 21.30 Uhr (Einlass 19.45 Uhr)
Lesung: „Sie und Er“
MIt Nicole Averkamp und Mathias Herrmann
Die Radiodialoge, die Wolf Schmidt für sich und seine Frau Gretl Pilz in den Jahren 1946-1949 schrieb und 1950 unter dem Titel „Sie und Er“ als Buch veröffentlichte, können als Fingerübungen für die Wortwechsel von Babba und Mamma Hesselbach gelten. Es sind herrliche Miniaturen, Kabinettstücke an Komik, Skurrilität und Abgründigkeit. Der in Friedberg geborene Schauspieler Mathias Herrmann (u.a. „Ein Fall für zwei“) präsentiert mit seiner Frau Nicole Averkamp (Theater Heidelberg) diese Szenen einer Ehe in einer amüsanten Lesung.
22.00 – 23.00 Uhr (Einlass 21.50 Uhr)
Filmvorführung: „Herr Hesselbach und der Film“ (1966) – Einführung: Dr. Kai Knörr
Die erste Episode der dritten Hesselbach-Staffel zeigt Babba als Stadtrat, der mit der Erstellung eines Werbefilms für die Stadt Steintal betraut wird. Eine wunderbare Satire auf Kommunalpolitik, Kleinstadtidylle und die Tücken des Filmgeschäfts.
SONNTAG, 12.10.25
9.30 – 21.00 Uhr
Verschiedene Hesselbach-Episoden im „Fernsehzimmer“ (siehe Tag 1)
10.00 – 19.30 Uhr
Ausstellung „EI KALL!“ im Wetterau-Museum (siehe Tag 1)
10.30 – 12.15 Uhr (Einlass: 10.15 Uhr)
Lesung: „Herr Hesselbach und die Entwicklungshilfe“
Von und mit Jo van Nelsen
Seit fast 20 Jahren liest der Frankfurter Kabarettist Jo van Nelsen aus den Büchern von Wolf Schmidt. In dieser Matinee präsentiert er die Premiere eines unverfilmten Drehbuchs der 3. Hesselbach-Staffel (1966/67). Van Nelsen hat erneut die Dialoge mit erzählenden Teilen im Stile Wolf Schmidts umgearbeitet. Herausgekommen ist dabei ein vergnügliches und wieder hochaktuelles Werk um deutsche Vorurteile und Fremdenfeindlichkeit, das mit nicht weniger als 5 Dialekten und 5 Fremdsprachen aufwartet.
13.00 – 14.45 Uhr (Einlass: 12.40 Uhr und ca. 13.50 Uhr)
Filmvorführung: „Die Firma Hesselbach: Mehr Frauen in die Politik?“ (1961) und „Die Firma Hesselbach: Das Dreckrändchen“ (1961)
In diesen beiden Folgen stehen die Frauen im Mittelpunkt – in Form der Betriebsangestellten Frl. Lohmeier und Frl. Sauerberg, die sich über einen Artikel in der Weltschau am Sonntag ereifern, der Babba hunderte von AbonnentInnen kostet und den Kampf zwischen den Geschlechtern anfeuert. Und mit Mammas zum geflügelten Wort gewordenen Versprecher „Mei Dreckdippsche mit dem Milschrändsche“ startet eine der beliebtesten Folgen, in der Schmidt ein Beispiel dafür gibt, wie Diplomatie auch im hessischen Alltag praktiziert werden kann.
15.30 – 17.00 Uhr (Einlass: 15.15 Uhr)
Vortrag: „Vier Mütter, fünf Töchter und viele Fräuleins – Die Frauen in der Familie und Firma Hesselbach“
Von und mit Dr. Sabine Hock
Karl Hesselbach hatte stets starke Frauen an seiner Seite. Mit dem Medium wechselte allerdings die Mamma ihr Erscheinungsbild: von Anny Hannewald und insbesondere Lia Wöhr im Radio über Else Knott im Film bis hin zu Liesel Christ im Fernsehen. Sie alle zeigten Charakter – wie etwa auch Sofie Engelke (als Tochter Anneliese und später als Firmenangestellte Frieda Lahrmann), Ursula Köllner (als Chefsekretärin Frl. Sauerberg) und Sophie Cossäus (als Firmenangestellte Frl. Lohmeier), der Star der Herzen aller „Hesselbach“-Fans. Der Vortrag stellt diese und andere Frauen aus dem „Hesselbach“-Universum mit ihren fiktiven Rollenbildern und ihren echten Lebensgeschichten vor, und ganz nebenbei ist auch noch etwas über das hessische Genus des Fräuleins zu erfahren.
Dr. Sabine Hock hat eine Vielzahl von Veröffentlichungen zur hessischen Mundart und den Hesselbachs herausgebracht und betreut seit Jahren federführend das Projekt www.frankfurter-personenlexikon.de. Im Anschluss werden gerne Fragen aus dem Publikum beantwortet.
17.15 – 18.00 Uhr
Kuratorenführung durch die Ausstellung „EI KALL!“ im Wetterau-Museum mit Dr. Kai Knörr
Der Medienwissenschaftler und Hesselbach-Experte Dr. Kai Knörr (Universität Potsdam) führt durch die Ausstellung und vermittelt interessantes Hintergrundwissen zu einzelnen Lieblingsstücken.
Begrenztes Platzangebot, telefonische Voranmeldung erforderlich über das Wetterau-Museums: 06031 88215
18.30 – 20.30 Uhr (Einlass: 18.15 Uhr)
Theatervorführung: „5-Minuten-Brenner“ von Wolf Schmidt
Mit Ariane Fischer, Claudia Lieb, Barbara Willkom-Dingeldey, Julia Wynohradnyk, Andreas Arnold, Ralf Stößer und Matthias Weber (Heldentheater Friedberg e.V.)
Viele seiner für das Radio entstandenen Dialoge hat Wolf Schmidt als sogenannte „5-Minuten-Brenner“ über einen Theaterverlag vertreiben lassen. Das beliebte Ensemble des Heldentheater Friedberg krönt den Abschluss unseres Festivals mit einer extra für uns zusammengestellten Auswahl der heißesten Brenner. Bekommen Sie einen Einblick in die Nöte der Nachkriegszeit und ihrer hessischen KleinbürgerInnen und erfreuen Sie sich ein letztes Mal an diesem Wochenende an Wolf Schmidts Ideenreichtum und Wortwitz. (www.heldentheater.de)